Auch am Arbeitsplatz etwas fürs Klima tun

Seit 2019 gibt es am Heilig-Geist-Hospital Bingen eine Umwelt-AG, die dafür sorgt, dass die Klinik klimafreundlicher wird

Einige Mitglieder der Umwelt-AG auf der Dachterrasse des HGH: Michelle Ullrich, Assistentin der Kaufmännischen Direktion, Annett Pössl, Assistentin der Pflegedirektion, Martin Helmlinger, leitender Anästhe-siepfleger, Christine Fischer, Leiterin der Hauswirtschaft, Dr. Thomas Friedrich Weigel, leitender Oberarzt der Allgemein- und Visceralchirurgie, Sarah Zoch, Sekretariat der Anästhesie und Inneren Medizin (von links).

Bingen. „Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, ob es eine Klimakrise gibt. Denn es ist offensichtlich, dass sich unser Klima ändert und dass wir mit unserer Lebensweise dazu beitragen“, sagt Dr. Thomas Friedrich Weigel, der leitende Oberarzt der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Minimalinvasive Chirurgie, Gefäßchirurgie und Proktologie des Marienhaus Heilig-Geist-Hospitals Bingen (HGH). Viele Menschen erkennen, dass etwas für das Klima getan werden muss. Zu Hause trennen sie beispielsweise den Müll und sparen Energie. Da liegt es nahe, dieses Engagement auch auf den Arbeitsplatz auszuweiten. Genau das hat Dr. Weigel getan.

Ein Krankenhaus ist ein großer Betrieb mit einem sehr hohen Energieverbrauch und CO2-Ausstoß. Zusätzlich entsteht täglich viel Müll, der entsorgt werden muss. Um hier klimafreundliche Veränderungen anzustoßen, hat er 2019 eine Umwelt-AG gegründet und rund zehn interessierte Mitarbeitende aus allen Bereichen des Hauses gewonnen. Sie alle sind davon überzeugt, dass es sich lohnt, sich auch im Krankenhaus für das Klima zu engagieren.  Seit November 2019 treffen sie sich alle vier Wochen in ihrer Freizeit und arbeiten daran, wie der Energie- und Ressourcenverbrauch im Marienhaus Heilig-Geist-Hospital signifikant reduziert werden kann. „Allerdings“, und das ist Dr. Weigel sehr wichtig, „wird dadurch an keiner Stelle die Patientensicherheit gefährdet.“

Erste Veränderungen wurden schon auf den Weg gebracht. So gibt es beispielsweise im Haus keine Plastikbecher mehr. Sie wurden durch Pappbecher ersetzt. Zusätzlich wird der Müll konsequent getrennt und es wird darauf geachtet, dass im Haus kein Licht unnötig brennt. Ein Teil des Flachdachs wurde begrünt, auf der Dachterrasse stehen jetzt große bepflanzte Kübel und die Photovoltaik-Anlage, die schon vor einigen Jahren auf dem Dach des Krankenhauses installiert wurde, wird regelmäßig gereinigt, damit sie ihre maximale Leistung bringen kann.

„Bei Operationen achten wir darauf, dass Instrumente und OP-Material erst dann aus ihrer sterilen Verpackung genommen werden, wenn sie benötigt werden“, berichtet Dr. Weigel. Denn alles was geöffnet wird, muss entsorgt werden, auch wenn es nicht benutzt wurde. Zusätzlich ist es ihm wichtig, den Blick auf die zunehmende Verwendung von Einwegartikeln im Klinikalltag zu lenken und möchte auch in diesem Bereich Veränderungen herbeiführen, die nachhaltig sind.

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